An dieser Stelle möchte ich mich erst einmal herzlich bedanken, dass ich diesen Erfahrungsbericht zur Mastektomie aus unserem Forum veröffentlichen darf.
01. Februar 2016: Operationstermin Mastektomie in der Frauenklinik Ulm
Mein Therapeut und auch andere Transmänner haben mir die Frauenklinik in Ulm empfohlen.
Daraufhin habe ich dort einen Termin zum Vorgespräch ausgemacht.
Innerhalb von 2 Wochen hatte ich mein erstes Gespräch bri Fr. Dr. Fink und war von Anfang an begeistert. Nach weiteren 2 Wochen hatte ich dann das Schreiben für die Krankenkasse.
Dieses habe ich sofort bei der Krankenkasse eingereicht und nach 7 Wochen hin und her hatte ich endlich die Kostenzusage.
In der Zwischenzeit hatte ich nochmals 2 oder 3 Termine um alles durchzugehen usw. und schließlich den OP-Termin ausgemacht.
Ich war leider sehr blauäugig und hatte nur in dieser Klinik ein Gespräch, weil ich total überzeugt war.
Um 7 Uhr musste ich nüchtern in der Klinik antreten.
Direkt nach der Anmeldung ging es auf die Station, dort wurde ich dann herzlich von einer Schwester empfangen, die mich direkt auf mein Zimmer brachte.
Sie fragte mich kurz, ob ich mich am Oberkörper rasiert habe. Dies muss man vor der Operation tun.
Danach hat sie mir die OP Klamotten gegeben, die ich natürlich anziehen musste
und eine kleine Tablette, die ich nehmen sollte nachdem ich den OP Kittel angezogen hatte.
Ich habe mich dann in die (sexy) OP Klamotten geschmissen und noch kurz mit meiner Freundin Witze darüber gemacht, wie ich aussehe.
Dann hab ich mich ins Bett geschmissen, die Tablette genommen und bin dann innerhalb von Minuten richtig Müde geworden.
Als ich wieder wach wurde, standen 2 Schwestern neben mir am Bett und sagten dass es nun in den OP geht.
Ich habe es gar nicht mehr richtig veratnden und wieder geschlafen (die Tablette ist der Hammer). Meine Freundin ist dann auch gegangen, hat sie mir zumindest so gesagt
Dann ging es auf in den OP. Im Narkoseraum habe ich nochmal kurz etwas mitbekommen. Der Narkosearzt sagte: „Cool, du gehst so wie es aussieht oft auf die Gamescom“, da ich einige Bänder an meinem Arm hatte und dann hab ich auch schon wieder geschlafen.
Am Nachmittag wurde ich dann im Aufwachraum wieder wach und wurde auf mein Zimmer gebracht. Da hab ich dann erstmal noch weiter geschlafen bis am Abend (habe eh nichts mitbekommen).
Als ich wach wurde, kam die Nachtschwester und fragte, ob alles Ok sei und ich Hunger hätte. Sie brachte mir dann noch ein leckeres Abendessen und gab mir auch ein Telefon, damit ich kurz meine Freundin anrufen konnte, da diese schon mehrmals angerufen hatte.
Am nächsten Tag konnte ich dann zum ersten mal einen Blick auf meine Brust werfen.
Ich war erstmal total Happy und freute mich. Nach ein paar Tagen durfte ich dann endlich in mein Zuhause – mit einer schicken Kompressionsweste.
Diese war am Anfang total unangenehm, aber man hat sich komischerweise schnell daran gewöhnt. Die Weste musste ich nun 6 Wochen tragen.
In der Zwischenzeit war ich für ein paar Untersuchungen nochmals in der Ķlinik um nachschauen zu lassen, ob alles gut heilt. Zwei Wochen nach der Op hab ich der Ärztin gesagt, das ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin, da doch noch sehr viel Brustgewebe vorhanden war. Daraufhin sagte sie mir, das wir in ein paar Monaten eine weitere OP machen würden, wo das ganze korrigiert wird.
06. Juni 2016: Zweite Operation
Gleiches Prozedere wie bei der ersten OP nur, dass ich diesmal viel mehr mitbekommen hatte. Ich hatte bis zur Narkose alles mitbekommen. Wie man mir die Maske aufsetzte usw. Irgendwann hatte ich wieder geschlafen und bin dann relativ schnell im Aufwachraum wach geworden – mit einem Blutdruck von 200 zu irgendwas … Nachdem dieser wieder stabil war, wurde ich wieder auf mein Zimmer gebracht. Hier hatte ich erstmal Schmerzmittel bekommen und die liebe Schwester gebeten, mir den Fernseher anzumachen.
Am Abend war ich dann schon wieder auf den Beinen und das erste, was ich wollte waren normale Klamotten, aufs Klo und Rauchen.
Die Schwester (selber Raucherin) ist dann mit mir zusammen zum Rauchen gegangen. Danach erhielt ich mein Essen und ein Antibiotikum.
Danach hatte ich noch meine Freundin angerufen, das ich wieder wach war, damit sie sich keine sorgen machte.
Am Mittwoch durfte ich dann endlich wieder nachhause gehen und das Ergebnis ist diesmal echt Top.
Bin total glücklich. Jetzt heißt es wieder, die Weste tragen und nächste Woche habe ich wieder einen Termin bei der Ärztin zur Kontrolle.
Vorschaubild: Pixabay (unter CC0-Lizenz)
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Hallo Theresa,
ich bin zufällig auf Dein Blog gestoßen und finde super!
Wie sehen deine Narben heute aus?
Hast du Einschränkungen beim Bewegung etc.
Kannst du immer noch nach die Klinik in Ulm mit guten Gewissen empfehlen?
Gruß
Barbara
Hallo Barbara,
zu den Narben kann ich leider nichts sagen. Der Mastek-Bericht stammt von einem guten Freund, der bereit war, das hier zu teilen.
LG
Theresa
Hallo Barbara,
meine Narben sehen mitlerweile komplett anders aus, da die Klinik in Ulm nach ein paar Korrekturen es mehr vermasselt hat und diese Klinik mir nichtmehr helfen wollte.
Ich hatte diverse Einschränkungen und Schmerzen. Ebenso war nach dem ganzen Heilverlauf immer noch keine männliche Brust zu sehen.
Ich persönlich würde die Klinik in Ulm leider nicht weiterempfehlen.
Nach einem Kampf mit der Krankenkasse wurde mir endlich eine Korrektur in einer anderen Klinik genehmigt.
Dr. Schwarz in Reinbek (Hamburg) hat das komplette Ergebnis korrigiert und mitlerweile sieht alles nach einer männlichen Brust aus und ich habe auch keine Schmerzen mehr.
Grüße
Tobi